Medienmitteilung vom 25.08.2023

PROBESCHÜTTUNGEN ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN

Zwi­schen April und Juni 2023 haben beim Südufer des Urner­sees Probeseeschüttungen statt­ge­fun­den. Mit Gesteins­ma­te­ri­al vom Bau der 2. Röh­re des Gott­hard-Stras­sen­tun­nels wur­den die Infra­struk­tur, Abläu­fe und Pro­zes­se der Pro­jekt­be­tei­lig­ten aus­gie­big gete­stet. 

Beim Südufer des Urner­sees wur­de von April bis Juni 2023 wie­der betrieb­sam Gesteins­ma­te­ri­al geschüttet. Mit bis zu sechs Nau­en­fahr­ten täg­lich wur­den total rund 100’000 Ton­nen im Gebiet All­mei­ni ver­klappt. «Das Gesteins­ma­te­ri­al stamm­te vom Bau der 2. Röh­re des Gott­hard-Stras­sen­tun­nels», sagt Roland Senn, Pro­jekt­lei­ter bei der Gesundheits‑, Sozi­al- und Umwelt­di­rek­ti­on des Kan­tons Uri, «es erreich­te den Indu­strie­ha­fen in Flüelen mit bis zu drei Güterzügen pro Tag.» Bei den Probeschüttungen han­del­te es sich um eine drei­mo­na­ti­ge Test­pha­se, wobei sämt­li­che Pro­jekt­be­tei­lig­ten ihre Infra­struk­tur, Abläu­fe und Pro­zes­se auf Herz und Nie­ren prüften. Mit Erfolg. «Dank der Erkennt­nis­se aus dem Test­lauf kön­nen wir nun noch Opti­mie­run­gen vor­neh­men, bevor im Herbst 2024 die Gross­men­gen ein­tref­fen», erklärt Roland Senn. Bei den Probeschüttungen wur­den näm­lich erst zwei Pro­zent der zu erwar­te­ten Gesteins­men­gen von den bei­den Gross­pro­jek­ten «2. Röh­re Gott­hard-Stras­sen­tun­nel» und «A4 Neue Axen­stras­se» entladen.

UNTERWASSERDAMM

Die 100’000 Ton­nen Gneis- und Gra­nit­ge­stein, die für die Probeschüttung ver­wen­det wur­den, wur­den mecha­nisch mit der Tun­nel­bohr­ma­schi­ne abge­baut. Mit dem Tun­nel­aus­bruch­ma­te­ri­al wur­de im Bereich All­mei­ni ein Unter­was­ser­damm im nörd­li­chen Bereich eines alten Bag­ger­lochs geschüttet, erklärt Peter Leu, Pro­jekt­ver­fas­ser. Das Bag­ger­loch selbst wird dann in einer spä­te­ren Pha­se mit Tun­nel­aus­bruch­ma­te­ri­al vom Pro­jekt «A4 Neue Axen­stras­se» aufgefüllt und die eigent­li­che Flach­was­ser­zo­ne aus­ge­bil­det. Im Juli, nach Abschluss der Schüttungen, wur­den mit­tels einer Schwimm­droh­ne Echo­lot­ver­mes­sun­gen des Schüttkörpers und des See­grunds durchgeführt. Die Aus­wer­tun­gen zei­gen, dass die Unter­was­ser­bö­schun­gen in über 40 Meter Was­ser­tie­fe erfolg­reich ausgeführt wer­den konnten.

SCHUTZVORKEHRUNGEN ZEIGEN WIRKUNG

Für die Schüttungen inmit­ten des Natur­schutz- und Nah­erho­lungs­ge­biets wird sau­be­res Aus­bruchs­ma­te­ri­al ver­wen­det. Damit dies sicher­ge­stellt ist, wird das ange­lie­fer­te Tun­nel­aus­bruch­ma­te­ri­al lau­fend beprobt und beglei­tend dazu auch die See­was­ser­qua­li­tät kon­trol­liert. Zur Inter­ven­ti­on bei aus­ser­or­dent­li­chen Situa­tio­nen und zur Bekämp­fung von unvor­her­seh­ba­ren Ver­un­rei­ni­gun­gen ste­hen diver­se Inter­ven­ti­ons­mit­tel zur Verfügung. «Mit­un­ter kann der Ufer­be­reich mit mobi­len Sper­ren vor Ver­un­rei­ni­gun­gen geschützt wer­den», erklärt Peter Leu.

KONTAKT

Roland Senn, Pro­jekt­lei­ter See­schüt­tung Urner­see, 041 875 24 09

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Medi­en­mit­tei­lung vom 25.08.2023

Bild­ma­te­ri­al
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Bild­le­gen­de
Eine Schwimm­droh­ne ver­misst den See­grund in der All­mei­ni nach den erfolg­ten Pro­be­schüt­tun­gen. 

Wei­te­res Bild­ma­te­ri­al ist unter www.seeschüttung.ch/medien verfügbar.

 

INFOBOX

GENERATIONENPROJEKT FINDET SEINEN ABSCHLUSS

Das Ziel der kom­men­den Seeschüttungen ist die Wie­der­her­stel­lung der ehe­ma­li­gen Flach­was­ser­zo­nen gemäss Refe­renz­zu­stand aus dem Jahr 1913. Die Begra­di­gung der Reuss ab 1851 sowie der Kies­ab­bau ab 1905 haben in den letz­ten rund hun­dert Jah­ren dazu geführt, dass das Südufer des Urner­sees ero­dier­te und sich das Reuss­del­ta nicht mehr natürlich ent­wickeln konn­te. Um die­ser Ent­wick­lung ent­ge­gen­zu­wir­ken und das Reuss­del­ta auf­zu­wer­ten, wur­den bis 1992 der Reuss­ka­nal um rund 300 Meter rückgebaut und das Del­ta über Sei­ten­ar­me geöff­net. Aus­ser­dem wur­de ein Teil der ver­lo­re­nen Flach­was­ser­zo­nen am Südufer des Urner­sees zwi­schen 2001 und 2008 mit sau­be­rem Gesteins­ma­te­ri­al vom Gott­hard-Basis­tun­nel und Umfah­rungs­tun­nel Flüelen wie­der­her­ge­stellt. Dabei wur­den drei Natur­schutz- und drei Bade­inseln geschaf­fen. Die neu geschaf­fe­nen Flach­was­ser­zo­nen betra­gen ohne die Insel­flä­chen 1.8 Hektaren. Mit der bevor­ste­hen­den zwei­ten Pha­se der bau­li­chen Wie­der­her­stel­lung der Flach­was­ser­zo­nen in die­sem Gebiet wird ein Gene­ra­tio­nen­pro­jekt, das 1985 mit dem Reuss­del­ta-Gesetz ange­stos­sen wur­de, sei­nen erfolg­rei­chen Abschluss finden.

MATERIALHERKUNFT UND ‑LOGISTIK

Das Gesteins­ma­te­ri­al, das zwi­schen 2023 und 2029 geschüttet wird, wird von den bei­den Gross­pro­jek­ten «2. Röh­re Gott­hard-Stras­sen­tun­nel» und «A4 Neue Axen­stras­se (Sis­i­ko­ner Tun­nel)» ange­lie­fert. Die Gesteins­men­gen vom Bau der zwei­ten Gott­har­dröh­re wer­den aus­schliess­lich per Bahn zur See­ver­la­de­an­la­ge in Flüelen trans­por­tiert. Das Mate­ri­al vom Pro­jekt «A4 Neue Axen­stras­se (Sis­i­ko­ner Tun­nel)» wird über För­der­bän­der direkt zur pro­vi­so­ri­schen See­ver­la­de­an­la­ge im Bereich Dor­ni bei Sis­i­kon oder per Last­wa­gen nach Flüelen gelie­fert. Die Klapp­schif­fe, die das Mate­ri­al ent­la­den, neh­men den See­weg zum Schüttstandort.

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