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Her­aus­for­de­run­gen & Lösungen

Zünd­schläu­che

Seit Ende 2024 wer­den ver­mehrt Zünd­schläu­che an die Ufer des Urner­sees gespült – eine Her­aus­for­de­rung, der mit geziel­ten Mass­nah­men begeg­net wird.

Am Süd­ufer des Urner­sees zwi­schen der Reuss­mün­dung und Isle­ten wer­den seit Ende 2024 ver­mehrt Zünd­schläu­che ange­spült. Die­se pastell­far­be­nen Kunst­stoff­schläu­che stam­men aus dem Spreng­vor­trieb im Tun­nel­bau. Sie gelan­gen mit dem Aus­bruch­ma­te­ri­al in den Urnersee und wer­den durch Strö­mun­gen und Win­de an die Ufer gespült.

 

Mit Inbe­trieb­nah­me der Tun­nel­bohr­ma­schi­nen beim Pro­jekt «A2 Zwei­te Röh­re Gott­hard-Stras­sen­tun­nel» im März 2025 sank die Men­ge an Zünd­schläu­chen deut­lich. Ab August 2025 ist bei der Schüt­tung des Gesteins aus dem neu­en Sisikoner Tun­nel – wo aus­schliess­lich Spreng­vor­trieb ein­ge­setzt wird – mit einem erneu­ten Anstieg zu rechnen.

Zünd­schläu­che sind unbe­denk­lich: Sie ent­hal­ten kei­ne Spreng­stoff­re­ste, beein­träch­ti­gen die Was­ser­qua­li­tät nicht und stel­len kei­ne Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Den­noch sind sie ein Ärger­nis. Bereits bei der ersten See­schüt­tung von 2001 bis 2008 gelang­ten Zünd­schläu­che in den See und an die Ufer. Damals wie heu­te set­zen wir geziel­te Mass­nah­men um, die Anzahl zu redu­zie­ren und das See­ufer sau­ber zu halten.

  • Opti­mie­run­gen an der Quel­le
    In Zusam­men­ar­beit mit den Mate­ri­al­lie­fe­ran­ten arbei­ten wir dar­an, die Zünd­schläu­che bereits im ange­lie­fer­ten Aus­bruch­ma­te­ri­al zu redu­zie­ren. Die Umwelt­bau­be­glei­tung über­wacht die Pro­zes­se, um sicher­zu­stel­len, dass mög­lichst weni­ge Zünd­schläu­che in den See gelangen.
  • Regel­mäs­si­ge Auf­räum­ar­bei­ten
    Ein drei­köp­fi­ges Team führt regel­mäs­si­ge Ufer­rei­ni­gun­gen durch. Dabei wer­den nicht nur Zünd­schläu­che, son­dern auch ande­rer ange­schwemm­ter Kunst­stoff­ab­fall ein­ge­sam­melt. Zusätz­lich enga­gie­ren sich Urner Schul­klas­sen im Reuss­del­ta, um das Ufer­ge­biet zu säu­bern und bes­sern so ihre Klas­sen­kas­sen auf.
  • Mobi­le Sper­ren gegen Treib­gut
    Um eine wei­te Ver­brei­tung der Zünd­schläu­che zu ver­mei­den, set­zen wir soweit mög­lich mobi­le Sper­ren ein. Die­se schwim­men­den Bar­rie­ren fan­gen einen gros­sen Teil der Kunst­stoff­schläu­che ab.
  • Auf­schüt­tung eines Schutz­damms
    Als wei­te­re Mass­nah­me wur­de im Bereich Schanz ein tem­po­rä­rer Schutz­damm errich­tet. Er dient als natür­li­che Bar­rie­re und soll zum Ufer trei­ben­de Zünd­schläu­che auf­fan­gen und Trü­bun­gen im Ufer­be­reich ver­min­dern. Nach Abschluss der See­schüt­tun­gen wird das Gesteins­ma­te­ri­al des Damms in die Flach­was­ser­zo­ne integriert.

Dank die­ser Mass­nah­men gelingt es uns, die Ver­brei­tung der Zünd­schläu­che deut­lich zu redu­zie­ren und das Ufer des Urner­sees sau­ber zu hal­ten. Wir opti­mie­ren unse­re Pro­zes­se lau­fend, um auch in Zukunft eine ver­tret­ba­re Lösung sicherzustellen.

Haben Sie Zünd­schläu­che gefunden?

Falls Sie an Ihrem Ufer Zünd­schläu­che ent­decken, kön­nen die­se pro­blem­los im Haus­keh­richt ent­sorgt wer­den. Bei grös­se­ren Men­gen ste­hen wir Ihnen ger­ne unter­stüt­zend zur Seite.

Bei Fra­gen
Umwelt­bau­be­glei­tung:
Michel Jei­sy (041 500 39 70)

Bei Unter­stüt­zung
Beauf­trag­ter für Auf­räum­ar­bei­ten:
Beat Infan­ger (079 538 18 02)