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Her­aus­for­de­run­gen & Lösungen

Geo­ge­nes Arsen

Geo­ge­nes Arsen kommt im Gestein natür­li­cher­wei­se vor – AUCH IM AXEN UND AM GOTT­HARD. UMFANG­REI­CHE ABKLÄ­RUN­GEN FÜHR­TEN ZU VOR­GA­BEN UND SCHUTZ­MASS­NAH­MEN, UNTER WEL­CHEN SOL­CHES GESTEIN SICHER UND UMWELT­VER­TRÄG­LICH geschüt­tet WER­DEN KANN.

Her­aus­for­de­rung

Arsen kommt in den Alpen natür­li­cher­wei­se vor und kann in gewis­sen geo­lo­gi­schen For­ma­tio­nen im Gestein gebun­den und ange­rei­chert sein. Die­ses soge­nann­te geo­ge­ne Arsen ist auch im Aus­bruch­ma­te­ri­al der bei­den Gross­pro­jek­te «Zwei­te Röh­re Gott­hard-Stras­sen­tun­nel» und «Neue Axen­stras­se» vor­han­den – aller­dings unter unter­schied­li­chen Bedin­gun­gen. 

Damit Aus­bruch­ma­te­ri­al in den See geschüt­tet wer­den darf, müs­sen die gesetz­li­chen Grenz­wer­te gemäss der Ver­ord­nung über die Ver­mei­dung und Ent­sor­gung von Abfäl­len (VVEA) ein­ge­hal­ten wer­den. Bei Vor­lie­gen von geo­ge­nen Bela­stun­gen ist eine spe­zi­fi­sche Gefähr­d­ung­ab­schät­zung durch­zu­füh­ren. Im Vor­feld der See­schüt­tung wur­den Gefähr­dungs­ab­schät­zun­gen durch Spe­zia­li­sten unter Ein­be­zug der EAWAG sowohl für das Gesteins­ma­te­ri­al ab dem Axen als auch ab dem Gott­hard gemacht. Dabei wur­den Bedin­gun­gen und Schutz­mass­nah­men defi­niert, unter wel­chen arsen­hal­ti­ges Mate­ri­al geschüt­tet wer­den darf, ohne Mensch und Umwelt zu gefährden.

So gibt es signi­fi­kan­te Unter­schie­de in der Geo­lo­gie und im Aus­bruch­ver­fah­ren (TBM- vs. Spreng­vor­trieb) zwi­schen den bei­den Gross­pro­jek­ten. Das Amt für Umwelt des Kan­tons Uri hat kla­re Richt­li­ni­en erlas­sen: Arsen­hal­ti­ges Mate­ri­al aus den Zonen Sas­so Rosso und Sorescia der Gott­hard-Bau­stel­le darf nicht geschüt­tet wer­den, da es fei­ner zer­mah­len ange­lie­fer­te wür­de und sich poten­zi­ell im Was­ser lösen könn­te. Hin­ge­gen ist das Gestein aus dem Pro­jekt «Neue Axen­stras­se», das in grös­se­ren Brocken gesprengt wird, unter stren­gen Auf­la­gen für die See­schüt­tung zuge­las­sen. Umfang­rei­che Ana­ly­sen zei­gen, dass das Arsen im Bet­lis­kalk – der im Sisikoner Tun­nel ansteht – fest gebun­den ist und nicht ins Was­ser über­geht.  

Lösun­gen
  • Regel­mäs­si­ge Stich­pro­ben und che­mi­sche Analysen

    Die Mate­ri­al­lie­fe­ran­ten sind für die Ein­hal­tung der  Qua­li­täts­an­for­de­run­gen an das zur See­schüt­tung gelie­fer­te Mate­ri­al ver­ant­wort­lich. Sie bepro­ben das Aus­bruch­ma­te­ri­al regel­mäs­sig auf den Arsen­ge­halt und mel­den die Ergeb­nis­se der Umwelt­bau­be­glei­tung (UBB) der See­schüt­tung. Die UBB der See­schüt­tung führt selbst stich­pro­ben­wei­se Bepro­bun­gen des ange­lie­fer­ten Mate­ri­als durch und ent­nimmt See­was­ser­pro­ben im Schütt­ge­biet. Sind fest­ge­leg­te Alar­mie­rungs- oder Inter­ven­ti­ons­grenz­wer­te über­schrit­ten, grei­fen sofor­ti­ge Mass­nah­men bis hin zu einem Mate­ri­al­an­nah­me­stopp oder Schütt­stopp. Sämt­li­che Mess­ergeb­nis­se und getrof­fe­nen Mass­nah­men wer­den mit­tels Quar­tals­be­rich­ten z.H. des Amtes für Umwelt dokumentiert.

  • Schutz­mass­nah­men und ‑vor­keh­run­gen
    Für das arsen­hal­ti­ge Aus­bruch­ma­te­ri­al bzw. für den Bet­lis­kalk, der vom Axen ange­lie­fert wird, gel­ten unter ande­rem fol­gen­de Schutzmassnahmen:
    • Zer­klei­ne­rung nur soweit für Trans­port nötig.
    • Schüt­tung in einer Pon­ton­an­la­ge und im Schutz von Schürzen.
    • Schüt­tung in min­de­stens 200 Meter Abstand vom Ufer.
    • Schüt­tung in einer Was­ser­tie­fe von  vor­zugs­wei­se ≥ 10 Meter.
    • Schüt­tung ohne lan­ge Unter­bre­chun­gen und an einem ein­zi­gen Ort.
    • Schnel­le (innert Monats­frist) und aus­rei­chen­de (> 1 Meter) Über­deckung mit ande­rem Gestein.
    • See­was­ser­kon­trol­len wäh­rend Schüt­t­ar­bei­ten in der Pon­ton­an­la­ge und in der Umgebung.

Die See­schüt­tung Urnersee unter­liegt stren­gen Umwelt­auf­la­gen. Durch lau­fen­de Über­wa­chung, regel­mäs­si­ge Prü­fun­gen und defi­nier­te Ein­griffs­mög­lich­kei­ten wie Mate­ri­al­an­nah­me­stopp oder Schütt­stopp wird sicher­ge­stellt, dass die gesetz­li­chen Vor­ga­ben ein­ge­hal­ten und mög­li­che Risi­ken mini­miert werden.